Drenthe ist eine urige und uralte Provinz. Zuweilen ist sie auch recht geheimnisvoll, zum Beispiel wenn es um abgelegene Moore und Wälder geht.
Da tauchen manchmal alte Mythen wie das Mädchen von Yde oder der Einbaum von Pesse wieder auf: gute Geschichten für lange Abende am Lagerfeuer! Aber wusstest du, dass es davon auch greifbare Überreste gibt? Lies ruhig weiter, wenn dir spannende Geschichten gefallen!
Mythos der saligen Frauen
Was für Wesen salige Frauen genau sind, bleibt ein Rätsel. Darüber kursieren verschiedene Sagen:
- Geister von verstorbenen Frauen
- Lebendige (in weiße Gewänder gehüllte) alte Frauen, die Menschen mit weisem Rat oder Prophezeiungen zur Seite stehen
- Lebendige (in weiße Gewänder gehüllte) Frauen, die Menschen zu sich locken, um sie anschließend zu töten
- Germanische Priesterinnen, oft am Spinnrad spinnend dargestellt
Man durfte sie aber auf keinen Fall brüskieren. Ein unverfrorener Bauernknecht, der dies doch einmal ausprobieren wollte, wurden nach seinen Beleidigungen mit grünen Knochen beworfen. Die Knochen trafen sein Pferd am Huf, wodurch es sein Leben lang lahmte.

Ekelenberg
Ausgesprochen positiv ist der Mythos über die salige Frau am Ekelenberg, einer Anhöhe bei Zuidwolde. Da sie dort oft am Spinnrad anzutreffen war, nannte man sie „'t Spinwiefien“. Eines Tages kam eine offenbar unfruchtbare Frau hilfesuchend zu ihr auf den Hügel. In der dritten Nacht, in der sie dies tat, sah sie, wie 't Spinwiefien ihr zunickte. Neun Monate später brachte sie einen kräftigen Jungen zur Welt. Diese salige Frau will man nach ihrem Tod noch oft auf dem Hügel gesehen haben.

Mädchen von Yde
Das Mädchen von Yde ist die Moorleiche eines 16-jährigen Mädchens, das zu Beginn unserer Zeitrechnung gelebt haben muss. 1897 fand man ihre Leiche im Moorgebiet Stijfveen in der Nähe der beiden Dörfer Yde und Vries. Außergewöhnlich ist, dass ihr Körper größtenteils intakt geblieben ist, ebenso wie ihre Kleidung und die Schlinge um ihren Hals. Das liegt am Torfmoor mit seinem hohen Säuregehalt.
Das Mädchen von Yde wurde vermutlich den Göttern geopfert, die die Einwohner vor den vorrückenden Römern schützen sollten. Die Moorleiche ist im Drents Museum zu sehen. Das Gesicht der jungen Frau wurde beeindruckend rekonstruiert: Dadurch sieht man sie und ihre Geschichte plötzlich noch lebendiger vor sich.
Der Einbaum von Pesse
Der Einbaum von Pesse ist das älteste Floß der Welt (!). Er ist ungefähr 10.000 Jahre alt und besteht aus dem Stamm einer Waldkiefer. Man hat ihn 1955 bei Bauarbeiten für die A28 gefunden und mit einem Kipper abtransportiert. Das drei Meter lang Stück Holz fiel jedoch herunter. Nach drei Tagen fand es ein Landwirt, der dachte, es handele sich dabei um einen Einbaum. Er nahm ihn mit nach Hause, wo ihm Archäologen bestätigten, dass man es mit einem besonderen Fund zu tun hatte. Auch dieser Einbaum ist im Drents Museum zu bewundern.

Eine wahre Geschichte oder zu schön, um wahr zu sein? Entdecke die Mythen und Mysterien von Drenthe. Aber pass auf, dass man dir keine grüne Knochen an den Kopf wirft!