Unendliche Heide

“Man fühlt, während man Stunden um Stunden durch die Landschaft wandert, dass es eigentlich nichts gibt als diese unendliche Erde, den silbrigen Schimmer von Korn oder Heide, diesen endlosen Himmel… Nichts fühlt man mehr, und wäre es an sich noch so groß, man weiß nur, dass es Erde & Himmel gibt.“ schreibt Vincent van Gogh über seine Wanderung zurück nach Nieuw-Amsterdam/Veenoord am 1. November 1883.

Auch wenn die Umgebung hier noch immer mit weiten Ausblicken und unendlichen Himmeln aufwartet, hat sich die Landschaft seit 1883 drastisch verändert. Damals war Drenthe berühmt, bei manchen sogar berüchtigt, für seine schier endlose Heidelandschaft. „Wenn man meint, am Ende der Heide angekommen zu sein, beginnt die Heide wieder,...trübsinnig…Einsamkeit nach Einsamkeit.“ schreibt der Italiener Edmondo de Amicis im Jahr 1874. Fotografien der Heide gab es erst, als sie schon im Verschwinden begriffen war. Glücklicherweise wurde die Drenther Heide jedoch häufig gemalt. Van Gogh hielt sie auf seinem Aquarell „Landschaft mit Bauernhof“ fest. Jacoba de Graaff (1857-1940) malte dasselbe Gefühl von „nur Erde und Himmel“.

Was Vincent sah, besteht noch immer fort. Im Jahr 2023, 140 Jahre nach seiner Ankunft in Drenthe, schrieb die Sängerin Martijje das Lied „Was Vincent sah“. Eine musikalische Ode an die Landschaft, die ihn tief berührte. Das Lied hören Sie hier.

„Und nun, als die Abenddämmerung fiel – stellen Sie sich die Stille vor, den Frieden von damals!“