Die Geschichte der Mammuts in Drenthe

Geraschel im Gebüsch. Plötzlich fliegen Vögel auf: In der Drenther Natur ist die Geschichte des Mammuts immer nahe. Die imposanten Urzeit-Tiere lebten vor circa 45.000 Jahren in Drenthe, der Urprovinz der Niederlande.

Könige der Eiszeit

Drenthe während der Urzeit war eine kalte, trockene und grüne Steppenlandschaft, in der verschiedenste Urzeit-Tiere lebten: Säbelzahntiger, Wollnashörner, Riesenhirsche und … Mammuts. Das Wollhaarmammut, ein Vorfahre der Elefanten, ist das bekannteste Tier dieser Zeit. Es hatte ein dickes Fell, dessen Haare zum Teil bis zum Boden reichten. Seine Ohren waren klein, seine Stoßzähne gewaltig. Bei den Männchen waren sie bis zu vier Meter lang! Eine enorm schlagkräftige Waffe, der Gegner lieber aus dem Weg gingen. Der König der Eiszeit ist darum zurecht der Beiname dieses Mammuts.

Neandertaler

Glücklicherweise für die in Drenthe wohnenden Neandertaler (die Menschen der Urzeit) fraßen die Mammuts ausschließlich pflanzliche Nahrung. Mit ihren starken Kiefern mahlten sie circa 180 Kilogramm gut auffindbarer Pflanzen pro Tag. Es gab damals kaum Bäume. Nur in den feuchteren Gebieten in Flussauen standen Weiden, Erlen und Birken. Die Landschaft war sanft gewellt, wie sie auch heute noch ist.

Die Mammuts jagten also die Neandertaler nicht. Die Neandertaler hingegen jagten die Mammuts schon. Sie aßen viel Fleisch, fertigten Kleidung aus dem Fell, Waffen aus den Knochen und auch Zelte und andere Konstruktionen zum Schutz vor Wind wurden aus der Haut und den Knochen des Tieres gebaut. Besonders in Flussniederungen mussten die Mammuts sich vor den kleinen, kräftig gebauten Jägern in Acht nehmen. Im Wasser stehend oder auf dünnem Eis, durch das sie einbrachen, hatten sie deren Speeren wenig entgegenzusetzen. Mammuts wurden im Durchschnitt 35 Jahre alt.

Aussterben

Vor circa 10.000 Jahren starben die Mammuts aus. Ausschlaggebend hierfür war neben den Menschen, die sie jagten, auch die Klimaveränderung. Die sorgte für eine Veränderung ihres Lebensraumes: Er wurde feuchter, so dass sie weniger Futter fanden und sich weniger gut fortbewegen konnten. Am Oranjekanaal und da, wo heute das Museumsdorf Orvelte liegt, war die Flussniederung ein lang gestreckter See von mehreren hundert Metern Breite. Hier wurden Überreste eines Mammuts gefunden. In einem anderen Flusstal, dem der Wapserveense Aa (bei Nijensleek) wurden 1998 sogar die Überreste von fünf Mammuts gefunden

In die Fußspuren eines Mammuts treten

In Borger wurde ein eigener Mammutpfad angelegt. Auf der 800 Meter langen Strecke passierst du spezielle Informationssäulen. An diesen kannst du Geschichten über diese Gegend in der Urzeit hören. Der Mammutpfad endet am Hünengräber-Informationszentrum. Hier kannst du dann im Urzeitpark direkt einen Blick auf ein Neandertaler-Lager werfen. Im Museum selbst finden sich Knochen von Mammuts. Letztere lassen sich übrigens auch im OERmuseum in Diever bestaunen. Walk like a Mammut – und besuche die Urprovinz der Niederlande!